Den Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung für Bildende Kunst 2013 erhält die Malerin und Lithografin Renate Balda. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird ihr am 28. Juni in Straubing verliehen (gleichzeitig startet dort die Preisträger-Ausstellung im Weytterturm, die dann bis 4. August läuft).
Die in Plattling geborene Künstlerin studierte Sozialpädagogik und ließ sich anschließend an der Kunstakademie in Nürnberg im Medium Malerei ausbilden. Nach dem Betrieb einer eigenen Keramikwerkstatt stieg Renate Balda ab 1994 kompromisslos wieder in die Malerei ein. Nach anfänglichen, von der Betätigung mit der Keramik beeinflussten, monochromen Arbeiten mit Erden stieg sie auf Enkaustik und Wachsfarbarbeiten um. Sie veränderte ihr Spektrum und wandte sich der Technik der Lithografie und der Malerei mit Acryllacken zu. Das Ergebnis eines intensiven Arbeitens während der letzten Jahre wird nun offensichtlich. Mit ihrer Malerei hat sie sich im ostbayerischen Raum nunmehr ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet.
Aus der Begründung der Jury:
"Die Malerei Renate Baldas ist nicht dazu da, etwas darzustellen. Sie legt ihre volle Konzentration auf die Wahrnehmung der Eigenschaften der Farbe. Ihre Bilder sind der alleinigen Präsenz der Farbe gewidmet. Sie sind Verweigerung jeglicher Gegenständlichkeit, eine Negierung von gestischen Schilderungen oder narrativen Tendenzen. Renate Balda gestaltet Farbfelder, Farbräume, Gefühlsräume. Sie betreibt 'radical painting' – pure Malerei. Das Zusammenspiel der einzelnen Farbschichten – eine Symbiose von Farbe und Licht – führt zu einer famosen ästhetischen Wirkung der Bilder, die bestimmt wird durch die Materialität, durch die spezielle Faktur und die intensive Strahlkraft. Jedes Bild hat eine individuelle Farbe und es vibriert durch die Schichtungen dreidimensional. (...)
Diese Position der Malerei von Renate Balda braucht eine äußerste Konzentration und Konsequenz, deren Einfachheit in Wirklichkeit aber eine große Vielfalt bedeutet. Durch Verzicht ein Mehr versuchen und dadurch die Autonomie des Mediums Malerei unterstreichen – diese Maxime der Künstlerin verlangt subtile Wahrnehmung und ist besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung wert."
Vita:
1955 | geboren in Plattling | ||
1980-83 | Studium der Malerei an der Kunstakademie Nürnberg bei Ernst Weil und Christine Sack-Colditz | ||
ab 1984 | Arbeit in der eigenen Keramikwerkstatt | ||
ab 1993 | Malerei, zuerst auf Ton, ab 1994 auf Papier, später auf Leinwand | ||
2001 | Artist in Residency am Rufford Craft Centre, Nottinghamshire, England | ||
ab 2003 | Lithografien | ||
2008 | Keramikpreis Diessen a.A. "Inspirationen aus der Natur" | ||
lebt und arbeitet in Waldkirchen/ Ndb. | Foto zum Download |
Ausstellungen (Auswahl):
2013 | Galerie Horst Stauber, Passau | |
art Karlsruhe (mit Galerie Linde Hollinger, Ladenburg) | ||
2012 | "let sounds be themselves", Neue Galerie Landshut (mit Sonia Costantini und Inge Dick; sounds von Hans Balda) | |
Europäische Lithografie Tage 2012, München | ||
2010 | "... bis jetzt" eine Retrospektive, Galerie Florian Trampler, München | |
Steindruck im Diözesanmuseum Passau, im Rahmen der Bayernausstellung "Steinreich" | ||
2009 | "Colore come altrove Die Farbe - anderswo", Galerie artopoi, Freiburg (mit Inge Dick und Sonia Costantini) | |
art Karlsruhe (mit Galerie Linde Hollinger) | ||
Galerie Handwerk, Koblenz | ||
2008 | "Faszination Japan - Inspiration", Jubiläumsausstellung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, Passau, und des BBK Niederbayern | |
2007 | Galerie b 15, Renate Wunderle, München (mit Elzbieta Grosseova) | |
art Miami (mit Galerie Lindner, Wien) | ||
art Karlsruhe (mit Galerie b 15) | ||
2006 | Galerie Florian Trampler, Diessen a.A. (mit Luc Etienne) | |
art Chicago (mit Galerie Lindner) | ||
BBK-Jubiläumsausstellung, Maximilianeum, München | ||
2005 | Galerie am Steinweg, Passau | |
art Santa Fe (mit Galerie Lindner) | ||
2004 | "Die Farbe Weiß", Galerie Florian Trampler, Diessen a.A. | |
Kunstmesse München (mit Galerie b 15) | ||
2003 | ArtFair Köln (mit Galerie Lindner) | |
2002 | Stadtgalerie Vilshofen | |
SOFA (Sculpture Object Functional Art) New York (mit Galerie b 15) | ||
2001 | Kunstverein Passau, St. Anna Kapelle | |
2000/2001 | Keramikmuseum Frechen/Köln | |
2000 | 5th International Ceramic Biennale Kairo, Egypt | |
SOFA, New York (mit Galerie b 15) | ||
1999 | Gold Coast City Art Gallery, Australia | |
Collins Gallery, Glasgow, UK | ||
1998 | Galerie b 15, München |
Sehen Sie hier eine Auswahl der Arbeiten von Renate Balda:
(alle Fotos: Renate Balda)
Acryl auf Leinwand: | |
dunkelrot (2008) | malachit (2012) |
"farbige Grau" (Schellacktusche auf Japanbütten, 2012): | ||
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farbige Papierarbeiten mit Schellacktusche: | ||
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